E-Gitarre mit Solidbody-Korpus

Solidbody E-Gitarren

Mit den unterschiedlichsten Bauformen hat die E-Gitarre in den letzten 70 Jahren die Musikgeschichte verändert und beeinflusst. Eine ganz besondere Bauform hat mit der Fender Telecaster das Licht der Welt erblickt: Die Solidbody E-Gitarre.

Bauweise und Unterschiede zu anderen Formen der E-Gitarre

Fender Statocaster

Im Prinzip handelt es sich bei der Solidbody E-Gitarre um ein Instrument mit massivem Korpus, an welchem der Hals angebracht ist (entweder geschraubt oder geklebt) und in dem die Tonabnehmer eingelassen wurden. Auf Grund dieser Bauweise werden unliebsame Rückkopplungen verhindert, da der massive Korpus nicht so empfindlich auf Schwingungen reagiert, wie ein hohler Korpus, wie er etwa bei Semihollow E-Gitarren verwendet wird.

Durch die Bauweise wurde es erst möglich, Gitarren in großer Stückzahl und maschinell unterstützt zu fertigen. Mit der Weiterentwicklung der Fertigungstechniken wurde die Produktion der E-Gitarre deutlich günstiger und die Instrumente damit einer sehr viel breiteren Masse zugänglich: Der Siegeszug der E-Gitarre nahm seinen Lauf.

Natürlich hat die Solidbody-Bauweise auch einige Nachteile: Zum einen wird der akustische Klang der Gitarre verringert – da der massive Korpus nicht in dem Maße schwingt, wie ein hohler Korpus. Außerdem stieg durch die Verwendung von massiven Hölzer auch das Gewicht der Instrumente. Hier haben viele Hersteller jedoch mit entsprechend Bohrungen nachgebessert, so dass Gewichte zwischen etwa 2,5 und 5 Kilogramm realisiert werden können.

Klang

Musiker mit Gitarre

Der Klang der Solidbody E-Gitarre wird maßgeblich durch die verwendeten Tonabnehmer bestimmt – sie färben den Sound je nach Anzahl der Wicklungen der verwendeten Spulen und ihrer Konstruktion Singlecoil bzw. Humbucker).

Doch auch die verwendeten Hölzer wirken sich auf die tonale Struktur der Instrumente aus: Beliebte Tonholz-Kombinationen wie Ahorn und Mahagoni wurden auf Grund ihrer Klangcharakteristiken ausgewählt (Mahagoni kling sehr voll und rund, Ahorn eher scharf und akzentuiert) und sind bis heute in einer großen Zahl von Gitarren zu finden.

Neben dem Holz des Korpus wirkt sich auch das Material des Halses und des Griffbretts auf den Klang der Gitarre aus – hier unterscheiden sich Solidbody E-Gitarren nicht von Gitarren anderer Bauformen.

Bekannte Beispiele

Es gibt zahlreiche berühmte Beispiele von Solidbody-Modellen, die sich im Laufe der Jahrzehnte durchgesetzt haben.

Zunächst wurde mit der Fender Telecaster ein absolutes Erfolgsmodell entworfen: Ein Esche- oder Erle Korpus kombiniert mit einem Ahornhals und zwei Singlecoil-Tonabnehmern ergaben das erste in Serie produzierte Instrument dieser neuen Kategorie.

Kurze Zeit später folgte das Konkurrenzunternehmen Gibson mit einer ganz eigenen Interpretation der Solidbody-Bauweise und veröffentlichte die Gibson Les Paul. Mit einem Korpus aus massivem Mahagoni, einer aufgeleimten Ahorndecke und dem Einsatz von Humbucker-Tonabnehmern entwickelte Gibson so einen weiteren Klassiker unter der Solidbody E-Gitarren.

Ein weiteres wichtiges Beispiel für eine klassische Solidbody Gitarre ist die Fender Stratocaster. Sie ist als Nachfolger der Tele entwickelt worden und wurde mit einer anderen Kontur versehen: Zwei tiefe Cutaways ermöglichen das Spielen in den höchsten Lagen ohne Probleme und ein dritter Tonabnehmer erweiterte das klangliche Spektrum.

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