Epiphone E-Gitarren: Die besten Serien & Modelle (2024)

Die Geschichte der Firma Epiphone reicht bis in das Jahr 1879 zurück. Damals baute der Firmengründer Stathopoulos Geigen und Lauten nach eigenem Design. Die Qualität der von Epiphone gebauten Halbresonanzgitarren war so hervorragend, dass die Firma zum stärksten Konkurrenten Gibsons wurde.

Erst nach einer schlechten wirtschaftlichen Lage und dem Tod des Firmengründers konnte Gibson die Firma Epiphone im Jahr 1957 erwerben. Mit der Übernahme durch Gibson begann die Firma damit, Gitarren nach dem Vorbild des Mutterkonzerns zu bauen.

Mit diesem Konzept ist Epiphone bis heute sehr erfolgreich, bringt jedoch auch immer wieder eigene Modelle und Serien auf den Markt. Die Qualität der gebauten Instrumente reicht von einfachen Einsteigerinstrumenten bis hin zu sehr hochwertigen Modellen. Zahlreiche bekannte Gitarristen spielen Epiphones, so etwa Ace Frehley von Kiss oder Noel Gallagher der britischen Band Oasis.

Epiphone Gitarren heute

Durch die Konzentration auf die günstige Produktion von Gibson Modellen geriet Epiphone immer wieder in den Ruf, minderwertige Instrumente zu fertigen. Durch unterschiedliche Produktionsstandorte im asiatischen Raum kommt es immer wieder zu einer starken Schwankung in der Qualität der gebauten Instrumente.

Besonders bei Einsteigern und Fortgeschrittenen ist Epiphone jedoch ein sehr beliebter Hersteller, der es versteht, günstige, aber technisch wie optisch einwandfreie Instrumente zu einem vergleichsweise niedrigen Preis anzubieten. Besonders die hochwertigen, in Japan gefertigten Instrumente spielen qualitativ in den höchsten Ligen mit und erfreuen sich bei Gitarristen großer Beliebtheit.

Unterschiede zwischen Gibson und Epiphone Gitarren

Um euch einen schnellen Überblick zu verschaffen, haben wir die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Herstellern herausgestellt:

Gemeinsamkeiten

Design: Als Tochterunternehmen darf Epiphone sich optisch sehr nah an das Original heranwagen. Korpusformen und Lackierungen werden oft 1:1 übernommen. Besonders bekannte Ausnahme ist die Kopfplatte der Les Paul Gitarren: Hier geht Epiphone einen eigenen Weg und hat das Design verändert.

Materialauswahl: Der Klang von E-Gitarren wird neben den Tonabnehmern auch durch die verwendeten Materialien beeinflusst. Bei vielen Epiphone-Varianten wird sich daher genau an die Materialauswahl aus Amerika gehalten – teilweise jedoch mit qualitativen Abstufungen.

Modellbezeichnung: Besonders die strengen, amerikanischen Markenrechte verhindern, dass andere Hersteller berühmte Modellbezeichnungen wie „Les Paul“ benutzen dürfen. Hier ist Epiphone nicht an die Vorgaben gebunden und bedient sich daher an den entsprechenden Bezeichnungen.

Unterschiede

Produktionsort: Die meisten Gitarren der Firma Epiphone werden in Asien produziert. Die eingesparten Lohnkosten ermöglichen die günstigeren Preise der Instrumente. Je nach Standort variiert allerdings die Qualität der Gitarren: Während chinesische Instrumente sehr günstig (und technisch weniger ausgereift) angeboten werden, können es Gitarren aus japanischer Produktion oft mit dem amerikanischen Original aufnehmen.

Materialqualität: Während bei Gibson E-Gitarren sehr hochwertige Hölzer verwendet werden, wird bei Epiphone auch hier auf den Preis geachtet. Je nach Produktionsreihe werden mitunter Materialien verwendet, die weniger hochwertig sind – allerdings kommt es hierbei sehr auf die jeweilige Serie an.

Preis: Einer der wichtigsten Unterschiede ist der Preis der angebotenen Instrumente. Während Gibson für eine Les Paul Standard aktuell Preise um die 2000 Dollar aufruft, können Gitarristen bei Epiphone bereits für ca. 400 Dollar zuschlagen.

Die bekanntesten Epiphone E-Gitarren

Wir haben euch einige wichtige Modelle vorgestellt.

Epiphone Single Cut-Modelle

Single Cut-Modelle zeichnen sich durch ihr charakteristisches einteiliges Korpusdesign (Single Cut) aus. Diese Gitarren sind in erster Linie für ihre Les Paul-Modelle bekannt, die als kostengünstige Alternativen zu den Gibson Les Paul-Gitarren entwickelt wurden.

1. Epiphone Les Paul

Die Epiphone Les Paul orientiert sich in ihrem Aufbau stark am Vorbild aus dem Hause Gibson. Besonders markant sind jedoch die unterschiedlichen Kopfplatten („Headstocks“) der Gitarren: Während Gibson bei seinen Les Paul Modellen die sogenannte Open-Book-Form verwendet, nutzt Epiphone hier ein eigenes Design.

Epiphone verwendet bei fast allen Instrumenten der Les Paul Reihe einen Acryllack und eine abgewandelte Version der Tune-O-Matic Brücke, je nach Serie unterscheiden sich auch die verwendeten Hölzer und die Hardware der Instrumente.

Bei den Tonabnehmern setzt Epiphone bei seinen hochwertigen Serien auf Tonabnehmer von Gibson oder EMG. Die Standardserie des Herstellers verwendet meist Pickups von Epiphone. Diese Tonabnehmer werden nach Vorbild bestehender Humbucker oder Single-Coils bei Zulieferern der Firma gewickelt.

Auch Epiphone bietet eine ganze Palette an Les Paul Gitarren an. Neben der Les Paul Standard gibt es verschiedene Signature-Modelle, Varianten der Les Paul Custom und auch eine Epiphone Version der „Black Beauty“, einer schwarzen Les Paul Custom mit drei Humbuckern, ist erhältlich.

Epiphone Double Cut-Modelle

Die Epiphone Double Cut-Modelle zeichnen sich durch ihren unverwechselbaren Korpus mit zwei Cutaways aus, der den Zugang zu den höheren Bünden erleichtert. Zu den bekanntesten Double Cut-Modellen von Epiphone zählt die SG-Serie, die für ihren schlanken Korpus und das aggressive Design bekannt ist. Diese Gitarren eignen sich hervorragend für unterschiedliche Musikstile, von Blues und Classic Rock bis hin zu Hard Rock und Metal.

1. Epiphone SG

Die Epiphone SG ist eine E-Gitarre, die auf dem klassischen Gibson SG-Design basiert und sich durch ihren markanten, doppelhörnigen Korpus auszeichnet. Sie ist bei Gitarristen verschiedener Musikrichtungen beliebt, von Blues und Classic Rock bis hin zu Hard Rock und Metal.

Ausgestattet mit Humbucker-Tonabnehmern liefert die Epiphone SG einen kräftigen, ausgewogenen Klang mit einer guten Mischung aus Wärme und Biss. Die leichte Bauweise sowie der flache Hals sorgen für hohen Spielkomfort und ermöglichen eine einfache Handhabung der Gitarre bei anspruchsvollen Techniken.

Epiphone Hollowbody-Modelle

Hollowbody-Modelle besitzen einen hohlen oder halbhohlen Korpus. Diese Bauweise führt zu einer resonanteren und wärmeren Klangcharakteristik im Vergleich zu Solidbody-Gitarren. Einige der bekanntesten Hollowbody-Modelle von Epiphone sind die Casino, die Sheraton und die Emperor Swingster.

Die Hollowbody-Gitarren von Epiphone sind für ihre vielseitige Klangpalette geschätzt, die sich für verschiedene Musikstile, wie Jazz, Blues, Rockabilly und Indie-Rock eignet. Die Bauart dieser Gitarren ermöglicht es, sowohl akustische als auch elektrische Klangeigenschaften zu erzeugen, was zu einem einzigartigen Ton führt.

Häufig sind Epiphone Hollowbody-Modelle mit P-90 oder Humbucker-Tonabnehmern ausgestattet, die den Gitarren einen warmen, vollen und ausgewogenen Klang verleihen. Die Kombination aus der hohlen Bauweise und diesen Tonabnehmern sorgt für eine bemerkenswerte Ansprache auf die Spielweise des Gitarristen und eine gewisse Dynamik im Klang.

1. Epiphone Sheraton

Epiphone war vor dem Übergang in den Gibson-Konzern besonders für die hochwertigen Halbresonanzgitarren bekannt. Mit der Sheraton entwickelte Epiphone ein Modell, welches sich optisch an den ES-Modellen Gibsons orientiert, jedoch einige Eigenarten mitbringt.

Der Korpus der Sheraton Modelle besteht aus mehreren Lagen Ahornholzes, der Hals der Gitarren aus Mahagoni. Der große Erfolg der Serie führte dazu, dass 1986 die Sheraton II das Licht der Welt erblickte. Hier besteht der Hals aus Ahorn, als Tonabnehmer kommen zwei Humbucker zum Einsatz.

Der besondere Klang der Sheraton-Modelle begeisterte viele bekannte Nutzer, allen voran Blueslegende John Lee Hooker. Mit Oasis Frontmann Noel Gallagher wurde die Sheraton auch im Pop-Rock Genre bekannt – sein „Union-Jack-Modell“ ist eine der bekanntesten Epiphone Gitarren aller Zeiten.

2. Epiphone Casino

Die Epiphone Casino (eine Kopie des Gibson-Modells ES-330) ist eine Halbresonanzgitarre, welche bereits 1961 auf den Markt gebracht wurde und mittlerweile diverse Wiederauflagen erlebte. Besonders bekannt ist die Gitarre durch den Auftritt von John Lennon der Beatles. Auch moderne Musiker wie Dave Grohl von den Foo Fighters und The Edge von U2 spielen immer wieder Varianten dieses Modells.

3. Epiphone ES-335

Die Epiphone ES-335 ist eine halbhohle E-Gitarre, die auf dem legendären Gibson ES-335-Design basiert. Sie kombiniert klassische Ästhetik mit moderner Funktionalität und bietet einen warmen, ausgewogenen Klang, der sich für verschiedene Musikstile eignet. Mit zwei Humbucker-Tonabnehmern, einem Ahornkorpus, einem bequemen Halsprofil und einem ansprechenden Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Epiphone ES-335 eine ausgezeichnete Wahl für Gitarristen, die eine vielseitige und stilvolle Hollowbody-Gitarre suchen.

3.1 Epiphone ES-339

Die Epiphone ES-339 ist ebenfalls eine Semi-Hollow E-Gitarre, die auf der Basis des Gibson ES-339-Designs entwickelt wurde. Im Vergleich zur Epiphone ES-335 bietet sie einen kleineren, kompakteren Korpus, der sich für Gitarristen eignet, die einen leichteren und ergonomischeren Gitarrentyp bevorzugen.

Die ES-339 verfügt ebenfalls über zwei Humbucker-Tonabnehmer und bietet einen vielseitigen, warmen Klang. Der kleinere Korpus beeinflusst jedoch die Resonanz und den Ton, wodurch die ES-339 für Gitarristen attraktiv ist, die eine etwas andere Klangcharakteristik als die ES-335 suchen.

Epiphone Heavy-Modelle

Heavy Modelle von Epiphone, wie die Flying V, Explorer oder die Prophecy-Serie, sind E-Gitarren, die für härtere Musikstile wie Metal und Hard Rock konzipiert wurden. Sie bieten aggressive Designs, leistungsstarke Humbucker-Tonabnehmer und optimierte Halsprofile für anspruchsvolle Riffs und Soli.

1. Epiphone Flying V

Die Epiphone Flying V ist eine E-Gitarre, die durch ihr ikonisches V-förmiges Design sofort ins Auge fällt. Sie wurde ursprünglich in den 1950er Jahren von Gibson eingeführt und ist bei Epiphone in verschiedenen Varianten erhältlich. Die Flying V eignet sich hervorragend für Rock- und Metal-Gitarristen, die Wert auf Bühnenpräsenz legen.

Ausgestattet mit leistungsstarken Humbucker-Tonabnehmern bietet die Epiphone Flying V einen kraftvollen und satten Klang. Der schlanke Hals und die großzügige Aussparung im oberen Cutaway ermöglichen eine hervorragende Bespielbarkeit, insbesondere für schnelle Soli und Riffs.

Epiphone Gitarren Serien

Der Produktkatalog von Epiphone ist beinahe unüberschaubar. Neben diversen Varianten von bekannten Gibson Modellen entwickeln die Instrumentenbauer immer wieder eigene Serien. Wir haben einige besonders markante Reihen und Instrumente herausgesucht und kurz vorgestellt.

Epiphone Joe Bonamassa Les Paul Custom

Ausnahmegitarrist und Blues-König der Neuzeit, Joe Bonamassa, hat sich mit Epiphone zusammengetan und ein Les Paul Modell nach seinen Vorstellungen anfertigen lassen. Das Ziel, eine hochwertige Gitarre zu einem kleinen Kostenpunkt zu produzieren, wurde mit der Version der Les Paul Goldtop erreicht. Das Modell verwendet Gibson Pickups und hochwertige Grover Mechaniken.

Epiphone Matt Heafy Les Paul Custom

Nicht bloß bei klassischen Designs kann Epiphone punkten. Mit der 7-saitigen Matt Heafy Signature Gitarre wurde eine kompromisslose, auf Metal ausgelegte Version der Les Paul entwickelt. Durch den Einsatz von aktiven EMG-Tonabnehmern und einem Ebenholz-Griffbrett ist die Gitarre auf die Bedürfnisse moderner Metal-Musik abgestimmt.

Epiphone ES-333 Tom DeLonge

Gemeinsam mit Blink 182 Gitarristen Tom Delonge entwickelte Epiphone eine Version der Gibson ES-333, welche an die Spielweise und den Look der Bühnengitarre von Tom angelehnt wurde. Das mit Gibson „Dirty Fingers“ Humbucker ausgestattete Instrument findet besonders bei modernen Rockgitarristen viele Anhänger.

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