Gitarrist mit Stratocaster auf der Bühne

E-Gitarre ohne Kabel spielen: Die 5 besten Wireless-Funksysteme für Gitarre

Das ist kabellose Freiheit: Befreit und ungebunden über die Bühne toben, den Proberaum vom Kabelsalat befreien oder beim Spielen zu Hause für mehr Ordnung und Bewegungsfreiheit sorgen? Dann ist ein Gitarren-Wireless-System genau das richtige für dich.

Nutzer von Drahtlossystemen lieben die Freiheit, auf fast alle Kabel verzichten zu können – wir stellen dir zwei gute Varianten dieser Systeme vor und nennen dir Vor- und Nachteile eines Wireless-Systems für die E-Gitarre.

Welche Drahtlossysteme für E-Gitarre gibt es?

Das Angebot an Wireless-Systemen für E-Gitarre ist mittlerweile recht umfangreich. Um einen Überblick zu den angebotenen Drahtlosanlagen und Plug & Play („Anschließen und Loslegen“) Sendern zu bekommen, stellen wir dir die beliebtesten Modelle vor.

Wireless-Sets mit Plug-N-Play Sender und Empfänger

Wireless Sets mit Plug-and-play Sender bestehen aus zwei Komponenten, die das Gitarrenkabel ersetzen. Der Sender, ein kleiner, akkubetriebener Kasten mit einem Instrumentenstecker, befindet sich an der Gitarre (oder am Gurt) und überträgt das Signal der Gitarre an den Empfänger, der am Verstärkereingang hängt. Die Übertragung des Signals läuft per Funk also Wireless.

1. Gut und günstig: Harley Benton Airborne

Die Thomann Hausmarke Harley Benton ist besonders für ihre günstigen und qualitativ hochwertigen Einsteiger-E-Gitarren bekannt und hat sich in den letzten Jahren zu einer der erfolgreichsten Gitarrenmarken entwickelt.

Mit dem Airborne System hat Harley Benton ein kleines und handliches Drahtlossystem auf den Markt gebracht, welches die Bedürfnisse von Gitarristen mit dem Wunsch nach mehr Bewegungsfreiheit abdeckt.

Vorteile
  • preisgünstig
  • klein und handlich
  • auch für Anfänger geeignet
  • intuitiv bedienbar

Ausgestattet mit 2.4 GHz-Band funkt das System mit einer Reichweite von bis zu 30 Metern – abhängig vom jeweiligen Raum. Mit Einbau einer automatischen Sleep- und Wake-Up-Funktion erreicht das System eine lange Laufzeit, bei leerem Akku kann dieser sowohl beim Sender als auch beim Empfänger praktisch über USB geladen werden. Zur Auswahl stehen vier Kanäle, auf denen gesendet werden kann, sodass bei mehreren Systemen ausreichend „Ausweichraum“ besteht.

2. Passend zum Design deiner Gitarre: XVive Wireless System U2

Das XVive Wireless System ist ein kompaktes Sender-Empfänger-Set, das auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Das System läuft in einem Frequenzbereich von 20 – 20.000 Hz und liefert hier auf vier schaltbaren Kanälen hohe Qualität.

Vorteile
  • Modernes Design
  • 2.4 GHz Band weltweit einsetzbar
  • 30 Meter Reichweite
  • USB-Ladebuchse für Akkus mit 5 Std. Laufzeit

Die Latenz, also die systeminterne Verzögerung von nur 6 ms ist vorbildlich. Auch der schnellste Solist wird hier nicht an die Grenzen der Hardware kommen.

Das Besondere am XVive ist jedoch nicht die Technik – die Optik des Drahtlos-Systems ist großartig: Die halbrund-gebogene Form schmiegt sich ideal an die Gitarre an und ist damit beim Spielen nicht im Weg. Das Carbondesign passt besonders gut zu modernen E-Gitarren – das Auge hört schließlich mit!

Farbe: Schwarz

Farbe: Silber

Farbe: Holz-Optik

Wer auf der Bühne gut aussehen will, sollte ein System wählen, was vom Design her optimal zur eigenen Gitarre passt.


3. Gute Mittelklasse: HB AirBorne Pro 5.8Ghz

Harley Benton ist als Eigenmarke des Musikriesen Thomann immer ein Player, der beachtet werden muss, kaum ein anderer Hersteller kann mit derartigen Preis-Leistungs-Wundern mithalten. So auch beim AirBorne Pro 5.8 GHz. Das Drahtlossystem ist extrem benutzerfreundlich, die Möglichkeiten des Systems dabei aber noch immer sehr umfangreich.

Vorteile
  • Hohe Reichweite
  • Niedrige Latenzzeit
  • Hohe Soundqualität
  • Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis

Vier Kanäle, eine 35 Meter reichende Übertragung und 24Bit / 48 KHz Übertragung ohne Klangverluste sind absolut professionell und auch für ambitionierte Live-Musiker sehr gut geeignet. Die Ausstattung des Systems ist dabei führend: Chromatischer Tuner und Cable-Sound Simulator sind ebenso an Bord, wie ein integrierter Lithium-Ionen-Akku für bis zu 5 Stunden Betriebsdauer. Das alles für unter 100 Euro anzubieten ist beinahe eine Frechheit – uns freut es natürlich!

4. Exzellente Übertragungsqualität: Line6 Relay G10

Vorteile
  • Intuitive Bedienung
  • Sehr gute Batterielaufzeiten
  • Bis zu vier Parallel-Systeme
  • Silent-Funktion

Das Line6 Relay G10 ist ein handliches, intuitiv benutzbares Drahtlossystem, das auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Dabei liegt das Hauptaugenmerk des Systems eindeutig bei der einfachen Bedienbarkeit: automatische Frequenzwahl, Mute-Funktion bei Ein- und Ausstöpseln, Parallelbetrieb mit bis zu vier Systemen sind die Kernfeatures des handlichen Systems. Die Reichweite des Senders ist mit 15 Metern für den Proberaum und kleine Bühnen mehr als ausreichend!

Drahtlosanlagen mit Funk

Auch bei Drahtlossystemen gibt es Unterschiede zwischen teuren und günstigen Systemen. Besonders der Funktionsumfang der Drahtlosanlagen unterscheidet sich mitunter gewaltig: Bei besonders hochwertigen Funksystem lassen sich Funkfrequenzen frei belegen, eine größere Anzahl von Sendern koppeln und so auf diverse Gitarren aufteilen.

Auch die Reichweite der Systeme kann sich unterscheiden, wie auch die gesamte Qualität der Bestandteile: Günstigere Modelle verwenden meist Komponenten, die mit etwas höheren Fertigungstoleranzen hergestellt werden – so können mit der Zeit Defekte auftreten. Die Option, die Empfangseinheiten direkt in ein Studiorack einzubauen, sorgt für eine übersichtliche und transportsichere Lösung.

Für die Bühne: The t.Bone TWS16 – 16 Kanal UHF-Wireless-System

Die ebenfalls bei Thomann aufgelegte t.bone TWS verfügt im Vergleich über eine sehr viel umfangreichere Ausstattung. Mit 16 Kanälen ist das Empfängergerät auf 14 Frequenzen empfangsbereit und kann mit bis zu drei Anlagen simultan betrieben werden. Die Verbindung von Empfänger und Audioequipment läuft entweder per XLR- oder Klinke-Output und ist mit einer eigenen Stromversorgung per Netzteil ausgestattet. Zusätzlich liefert das System eine Einbaumöglichkeit in ein 9,5″ Rack, sowie entsprechende Kabel gleich mit.

Vorteile
  • zuverlässig
  • modernes Design
  • leicht zu befestigen
  • wenig störanfällig

Durch die Stromversorgung mittels AA-Batterien (Sender) ist auch ein schneller Wechsel von Batterien vor dem Gig kein Problem und umfangreiches Aufladen kann entfallen. Die wählbaren Frequenzen liegen auf dem UHF Band und sind europaweit für den Drahtlosverkehr zugelassen. Die maximale Sendeleistung von 10mW ist auch für große Bühnen und längere Strecken ausreichend.

Welche Vor- oder Nachteile gegenüber Gitarrenkabeln gibt es?

Kabelsalat bei einem Live-Konzert

Volle Bewegungsfreiheit auf der Bühne oder im Proberaum

Die meisten Gitarristen, wie auch der Autor dieses Textes, hassen es, Instrumenten-, Patch-, und Lautsprecherkabel zu verlegen, sortieren und transportieren. Der größte Vorteil gegenüber der Verwendung von Gitarrenkabeln ist demnach der Verzicht auf genau diese. Besonders bei Liveauftritte ist die Möglichkeit der Interaktion auf der Bühne deutlich größer, man ist nicht mehr an einen gewissen Radius gebunden, der von der Länge des Kabels vorgegeben wird. Auch wichtig: Das versehentliche Ausstecken des Instrumentenkabels aus der Gitarre (etwa, wenn auf das Kabel getreten wird) kann mit einem Drahtlossystem verhindert werden.

Natürlich haben diese Systeme auch Nachteile: Drahtlossysteme sind ein weiteres technisches Bauteil in der Signalkette, die durch defekt oder Fehlfunktion den eigenen Sound entweder negativ beeinflussen oder komplett zerstören können. Auch die Stromversorgung des Systems muss stets sichergestellt sein, denn ansonsten verklingt der Ton ungehört.

Auch wenn die meisten Systeme sehr gut geschirmt sind: Funkwellen sind anfällig für Störungen. Bei entsprechenden Störsignalen aus anderen Quellen kann es daher zu Fehlern kommen, die mit einem Kabel nicht auftreten.

Must-have oder Nice-to-have?

Grundsätzlich ist die Frage schnell beantwortet. Nein, ein Drahtlossystem ist nicht zwingend notwendig. Doch es gibt Situationen, in denen es das eigene Spiel, die eigenen Interaktion mit dem Publikum oder die Bewegungsfreiheit positiv beeinflusst.

Was jedoch feststeht: Die Zeit, in der lediglich die großen Profis und Stars der Musikszene mit Drahtlossystemen auftreten, ist lange vorbei. Auch bei Gitarristen, die ausschließlich zu Hause spielen, kann ein Drahtlossystem eine willkommene Erweiterung des eigenen Equipments darstellen. Wie immer empfehlen wir: Ausprobieren!

Wie ist deine Meinung dazu: Must-have oder Nice-to-have? Verrate es uns in den Kommentaren!

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