Marshall MG50GFX
Bild: Thomann.de

Die besten Transistorverstärker für Gitarre (2024) – Kaufberatung und Ratgeber

Transistorverstärker bieten oft eine kostengünstigere und leichtere Alternative zu Röhrenverstärkern und können in vielen Situationen hervorragende Klangergebnisse liefern.

Obwohl Röhrenverstärker oft als das Nonplusultra für E-Gitarren angesehen werden, haben Transistorverstärker in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die es wert sind, entdeckt zu werden.

In diesem Artikel möchten wir euch einen Überblick über die faszinierenden Möglichkeiten und Klangcharakteristika von Transistorverstärkern geben, die sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Gitarristen aller Stilrichtungen und Erfahrungsstufen machen.

1. Die besten Transistorverstärker für zu Hause

Transistorcombos sind eine ausgezeichnete Wahl, da sie zuverlässig, kostengünstig und leicht zu transportieren sind. In diesem Teil stellen wir unsere Top-Auswahl der besten Transistorverstärker für zu Hause vor:

1. Marshall MG15G

Mit diesem handlichen 15-Watt Verstärker habt ihr einen verlässlichen und unkomplizierten Begleiter für das tägliche Üben bei Zimmerlautstärke an eurer Seite. Der Sound des kleinen Combo-Verstärkers wurde an den berühmten Marshall-Amps der vergangenen Jahrzehnte angelehnt und macht seine Sache sehr gut: Klare Höhen und ein amtliches Bassfundament lassen schon den Übungssound unter die Haut gehen.

Den Verstärker gibt es auch als Version (Marshall MG15GR) mit zusätzlichem Reverb-Effekt. Für Anfänger, die noch kein Hall-Effekt-Pedal besitzen, lohnt sich der geringe Aufpreis:

Die stabile und hochwertige Verarbeitung des Gehäuses lässt keine Sorgen aufkommen, sollte der Amp einmal bewegt werden müssen – hier bleibt alles an Ort und Stelle.

Mit seinen 15 Watt ist der Amp absolut leistungsstark genug, um zu Hause ordentlich Alarm zu machen. Preislich ist dieser klassische Transistorverstärker ein absoluter Knaller für Anfänger oder als Zweitamp. Einen Auftritt oder eine Probe mit anderen Musikern sollte man dem Kleinen jedoch nicht zumuten. Dafür empfiehlt sich aus dem Marshall Sortiment der MG30GFX oder MG50GFX.

2. Fender Champion 20

Mit etwas mehr Leistung kommt der Fender Champion Verstärker daher. Der Combo ist mit seinen 20 Watt schon deutlich erwachsener und bietet besonders im Bassfundament deutlich mehr Reserven. Der Klang des Champions weiß zu gefallen, der Amp verträgt sich gut mit unterschiedlichen Effektpedalen. Der verbaute Speaker macht seine Aufgabe zuverlässig und klingt nach einiger Einspielzeit rund und klar strukturiert.

Durch die Ausstattung mit einem 3-Band-EQ lässt sich der Sound an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Potis des EQ laufen zuverlässig und in gewohnter Manier.

Mit 20 Watt leistet der Champion für eine Wohnung oder als Übungsamp mehr als genug, der Headroom ist enorm für die geringe Wattzahl. Mit einem Preis von unter 200 EUR eignet sich der Champion besonders für Anfänger und als Backup.

Mehr Leistung? Den Fender Champion gibt es auch als Combo mit 40 Watt – damit lassen sich sogar die ersten (kleinen) Proben in den eigenen vier Wänden realisieren. Gitarristen, die auf genügend Sound-Reserve für den Proberaum Wert legen, greifen zum Champion 50 XL oder zum sehr guten Champion 100.

3. Harley Benton HB-10G bzw. HB-20R

Der Harley Benton HB-10G und der HB-20R sind zwei solide und preisgünstige Gitarrenverstärker, die sich ideal für Anfänger und Fortgeschrittene eignen. Beide Modelle werden von der Marke Harley Benton produziert, die für ihre preiswerten Musikinstrumente und Zubehör bekannt ist.

Der HB-10G ist ein kompakter 10-Watt-Verstärker, der besonders für Anfänger und zu Hause geeignet ist. Mit seinem 6,5-Zoll-Lautsprecher bietet er ausreichend Leistung für Übungszwecke und kleinere Auftritte. Der HB-10G verfügt über einen 3-Band-Equalizer (Bass, Middle, Treble) und einen separaten Gain-Regler, um den Klang individuell anzupassen. Dank des Kopfhöreranschlusses und der Aux-In-Buchse kann man mit dem HB-10G auch leise üben und Musik von externen Geräten abspielen.

Der HB-20R ist ein leistungsstärkerer 20-Watt-Verstärker, der sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene eignet. Er ist ideal für Proben, kleinere Auftritte und für diejenigen, die mehr Leistung und Lautstärke benötigen. Der HB-20R verfügt über einen 8-Zoll-Lautsprecher, der einen vollen und ausgewogenen Klang erzeugt. Wie der HB-10G bietet auch der HB-20R einen 3-Band-Equalizer (Bass, Middle, Treble) und einen separaten Gain-Regler für die Klanganpassung.

4. Fender Frontman 10G bzw. 20G

Der Fender Frontman 10G ist ein kompakter und benutzerfreundlicher Übungsverstärker mit einer Leistung von 10 Watt. Er ist ideal für Anfänger und Gelegenheitsspieler, die einen einfachen, aber dennoch soliden Verstärker für zu Hause oder kleinere Auftritte suchen.

Der 10G verfügt über einen 6-Zoll-Fender-Speziallautsprecher, der einen klaren und lauten Sound bietet. Mit seinen zwei Kanälen (Clean und Overdrive) ermöglicht der Frontman 10G eine Vielzahl von Gitarrentönen. Weitere Merkmale sind ein 3-Band-EQ, ein AUX-Eingang zum Anschluss von MP3-Playern oder anderen Geräten und ein Kopfhörerausgang für leises Üben.

Der Fender Frontman 20G ist eine leistungsstärkere Version des 10G-Modells mit einer Ausgangsleistung von 20 Watt. Dieser Verstärker eignet sich hervorragend für Anfänger und Fortgeschrittene, die ein wenig mehr Leistung und Volumen für ihre Übungssessions oder kleinere Auftritte benötigen. Der 20G verfügt über einen 8-Zoll-Fender-Speziallautsprecher, der einen vollen und ausgewogenen Klang liefert.

Wie beim 10G stehen auch beim Frontman 20G zwei Kanäle (Clean und Overdrive) zur Verfügung, um eine breite Palette von Gitarrentönen abzudecken. Der 20G verfügt ebenfalls über einen 3-Band-EQ, mit dem ihr den Klang nach euren Vorlieben formen können. Zusätzliche Funktionen sind ein AUX-Eingang zum Anschluss von MP3-Playern oder anderen Audioquellen, ein Kopfhörerausgang für leises Üben und ein externer Lautsprecherausgang, der es ermöglicht, den Verstärker an zusätzliche Lautsprecher anzuschließen, um die Klangverteilung zu erweitern.

5. Vox Pathfinder 10

Der Vox Pathfinder 10 ist ein kompakter und leichter 10-Watt-Gitarrenverstärker, der sich hervorragend für Anfänger, Übungszwecke und kleine Auftritte eignet. Vox ist eine renommierte britische Marke, die seit den 1960er Jahren für ihre hochwertigen Verstärker bekannt ist und insbesondere mit legendären Bands wie The Beatles und The Rolling Stones in Verbindung gebracht wird.

Der Pathfinder 10 verfügt über einen 6,5-Zoll-Lautsprecher, der einen klaren und ausgewogenen Klang liefert. Der Verstärker ist mit zwei Kanälen ausgestattet: Clean und Overdrive. Der Clean-Kanal bietet einen warmen und kristallklaren Klang, während der Overdrive-Kanal klassische Verzerrungseffekte ermöglicht, die für Rock- und Bluesmusik typisch sind.

2. Die besten Transistor-Amps für Proberaum & Bühne

Gitarrenverstärker

Wenn es etwas mehr Leistung sein soll oder der professionelle Sound immer weiter in den Fokus rückt, bietet es sich an, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Im Preissegment über 300 Euro verbauen die meisten Hersteller deutlich hochwertigere Komponenten wie Platinen und Lautsprecher, die Verarbeitungsqualität macht einen gewaltigen Sprung und der Sound ist deutlich satter, runder und erwachsener.

1. Boss Katana-Artist MkII

Der Boss Katana Verstärker ist in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Amps überhaupt avanciert. Mit seiner umfangreichen und technisch durchdachten Ausstattung lässt er Gitarristen in allen Situationen einen guten und transparenten Sound erreichen:

Boss Katana-Artist MkII
Boss Katana-Artist MkII

100 Watt Leistung betreiben einen eigens entwickelten 12″ Waza-Speaker und sorgen für den entsprechenden Pegel. Mit seinen 5 Verstärkertypen (Clean, Crunch, Lead, Brown und Acoustic) und 58 Effekten bietet der Katana eine unerreichte Soundvielfalt. Von Blues und Jazz bis Deathmetal ist mit dem Katana alle drin.

Besonders interessant für die Übungssituation zu Hause ist die verbaute Power-Control Funktion: Mit einem Schalter lässt sich die Leistung von 100 Watt auf 50 und 0,5 Watt vermindern – mit genialem Sound in Wohnzimmerlautstärke Proben ist so kein Problem.

Der Preis ist zwar relativ hoch, doch der Funktionsumfang macht diese Investition zu einer klaren Empfehlung: Mit dem Katana ist man über Jahre gut und professionell aufgestellt!

Varianten:

2. Marshall MG50GFX

Der zweite Verstärker für die Probe oder einen kleineren Liveauftritte kommt von Marshall. Der mit einem 12″ Lautsprechern ausgestattete Combo verfügt über 4 Kanäle (Clean, Crunch, Overdrive 1 und 2) und sorgt so für eine breite Palette an sehr hochwertigen und organischen Sounds.

Mit den eingearbeiteten Effekten (Reverb, Delay, Chorus und viele andere) ist der Verstärker extrem flexibel und ersetzt so den Einsatz von Effektpedalen.

Mit einem Doppelfußschalter zum Wechseln der Kanäle, einem Effekt-Loop und vielen anderen Features ist der Marshall ein absoluter Preis-Leistungs-Gewinner!

3. Harley Benton HB-40R & HB-80R

Harley Benton HB-40R: Dieser kompakte und leichte Verstärker hat eine Leistung von 40 Watt und eignet sich perfekt für Proben und kleine Gigs. Er bietet eine solide Basis für Gitarristen, die auf der Suche nach gutem Sound und Flexibilität sind, ohne ein Vermögen auszugeben. Hier einige Features des HB-40R:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Overdrive, um zwischen sanften und verzerrten Klängen zu wechseln.
  2. 3-Band EQ: Einstellbarer Bass, Mitten und Höhen für eine individuelle Klanggestaltung.
  3. Reverb: Ein eingebauter Federhall für einen authentischen und raumfüllenden Sound.
  4. Kopfhöreranschluss: Ideal für leise Übungssessions zu Hause.
  5. Line Out: Zum direkten Anschluss an ein Mischpult oder eine PA-Anlage.

Harley Benton HB-80R: Wenn du noch mehr Power und Kontrolle über deinen Sound benötigst, ist der HB-80R genau das Richtige für dich. Mit 80 Watt Leistung kannst du problemlos auf mittelgroßen Bühnen spielen und dich gegen Schlagzeug und Bass durchsetzen. Schauen wir uns die Features des HB-80R an:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Overdrive, genau wie beim HB-40R.
  2. 4-Band EQ: Erweiterte Klangregelung mit Bass, Mitten, Höhen und Presence.
  3. Reverb: Auch hier ist der Federhall wieder mit dabei.
  4. Effekt-Loop: Zum Einschleifen deiner Lieblingspedale oder Multieffektgeräte.
  5. Kopfhöreranschluss und Line Out: Die gleichen Anschlussmöglichkeiten wie beim HB-40R.

Beide Verstärker, der HB-40R und der HB-80R, bieten eine hervorragende Kombination aus Leistung, Klangqualität und Bedienfreundlichkeit.

4. Blackstar ID Core 100

Mit 100 Watt Leistung liefert dieser Verstärker genug Power für mittelgroße bis große Bühnen. Hier sind einige der herausragenden Features:

  1. Sechs Kanäle: Clean Warm, Clean Bright, Crunch, Super Crunch, Overdrive 1 und Overdrive 2, um eine große Auswahl an Sounds abzudecken.
  2. 3-Band EQ: Einstellbarer Bass, Mitten und Höhen für eine individuelle Klanggestaltung.
  3. ISF (Infinite Shape Feature): Ein patentiertes Feature von Blackstar, das dir ermöglicht, den Klangcharakter des Verstärkers stufenlos zwischen britischen und amerikanischen Voicings anzupassen.
  4. 12 eingebaute Effekte: Eine große Auswahl an Effekten, darunter Reverb, Delay, Modulation und mehr.
  5. Stereo-Breitband: Erzeugt einen raumfüllenden, dreidimensionalen Sound, der deinem Klang mehr Tiefe und Dimension verleiht.
  6. USB-Anschluss: Ermöglicht einfaches Aufnehmen direkt auf deinen Computer sowie die Verwendung der Blackstar Insider Software zum Editieren von Patches und Effekten.
  7. Kopfhöreranschluss: Für leises Üben, ohne die Nachbarn zu stören.
  8. MP3/Line-Eingang: Schließe dein Smartphone oder einen anderen Audio-Player an, um zu deinen Lieblingssongs zu jammen.

Der Blackstar ID:Core 100 bietet eine beeindruckende Kombination aus Sound, Leistung und Flexibilität. Ob du nun ein Anfänger bist oder ein erfahrener Gitarrist, der nach einem vielseitigen Verstärker sucht, der ID:Core 100 ist definitiv einen Blick wert.

5. Fender Champion 40, 50XL oder 100

Fender Champion 40: Der Champion 40 ist ein 40-Watt-Verstärker, der sich perfekt für Proben und kleinere Auftritte eignet. Hier ein paar Features:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Overdrive.
  2. Voicing-Schalter: Verschiedene Verstärkermodelle zur Auswahl.
  3. Effekte: Reverb, Chorus, Delay und mehr.
  4. Kopfhöreranschluss: Leises Üben möglich.

Fender Champion 50XL: Mit 50 Watt Leistung bietet der 50XL noch mehr Power und ist perfekt für ambitionierte Gitarristen. Die Features:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Overdrive.
  2. 12 Effekte: Noch mehr Auswahl für deinen individuellen Sound.
  3. Voicing-Schalter: Wie beim 40er Modell.
  4. Kopfhöreranschluss: Leises Üben kein Problem.

Fender Champion 100: Mit satten 100 Watt ist der Champion 100 ideal für größere Bühnen und Proben. Die wichtigsten Features:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Overdrive.
  2. Voicing-Schalter: Wähle aus verschiedenen Verstärkermodellen.
  3. Effekte: Reverb, Chorus, Delay und mehr.
  4. Effekt-Loop: Für externe Effekte oder Multieffektgeräte.

Alle drei Fender Champion Verstärker bieten eine tolle Mischung aus Sound, Leistung und Benutzerfreundlichkeit.

6. Orange Crush 35 RT oder CR60C

Der Orange Crush 35RT und der CR60C sind beide großartige Verstärker aus dem Hause Orange Amplification, die für ihre robuste Bauweise und warmen, charakteristischen Sounds bekannt sind. Hier ein kurzer Überblick über beide Modelle:

Orange Crush 35RT: Der Crush 35RT ist ein 35-Watt-Verstärker, der sich gut für Proben und kleinere Auftritte eignet. Einige der wichtigsten Funktionen sind:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Dirty, um zwischen klaren und verzerrten Sounds zu wechseln.
  2. 3-Band EQ: Einstellbarer Bass, Mitten und Höhen für individuelle Klanggestaltung.
  3. Reverb: Integrierter Hall-Effekt für einen raumfüllenden Sound.
  4. Tuner: Ein eingebauter chromatischer Tuner zum schnellen und präzisen Stimmen.
  5. Kopfhöreranschluss: Für leises Üben zu Hause.
  6. Aux-In: Ermöglicht das Anschließen eines Musik-Players zum Jammen zu Playbacks oder Backing Tracks.

Orange CR60C: Der CR60C ist ein 60-Watt-Verstärker und eignet sich gut für mittelgroße Auftritte und Proben. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

  1. Zwei Kanäle: Clean und Dirty, genau wie beim 35RT.
  2. 3-Band EQ: Die gleiche Klangregelung wie beim 35RT.
  3. Reverb: Eingebauter Hall-Effekt für zusätzliche Klangtiefe.
  4. Effekt-Loop: Zum Einschleifen von externen Effekten oder Multieffektgeräten.
  5. 12-Zoll-Lautsprecher: Bietet einen kräftigen und warmen Sound, für den Orange bekannt ist.

Beide Verstärker, der Orange Crush 35RT und der CR60C, sind hervorragende Optionen für Gitarristen, die auf der Suche nach einem Verstärker mit dem unverwechselbaren Orange-Sound sind. Während der 35RT für den Heimgebrauch und kleinere Auftritte ideal ist, bietet der CR60C mehr Leistung für größere Bühnen und Proben.

3. Ratgeber: Transistorverstärker

Transistorverstärker für E-Gitarren, auch als Solid-State-Verstärker bezeichnet, haben ihren eigenen einzigartigen Klang und ihre eigene Klangcharakteristik. Im Vergleich zu Röhrenverstärkern, die oft für ihre warmen und organischen Klänge geschätzt werden, haben Transistorverstärker einige typische Klangmerkmale.

1. Sound und Klangcharakteristik

  1. Klarheit und Transparenz: Transistorverstärker sind bekannt für ihren klaren und transparenten Klang. Sie neigen dazu, das Eingangssignal der Gitarre sehr genau und unverfälscht wiederzugeben, was zu einem sauberen und präzisen Klang führt. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn man komplexe Akkorde oder schnelle Soli spielt, bei denen jede Note gut hörbar sein soll.
  2. Fester Bass: Im Vergleich zu Röhrenverstärkern liefern Transistorverstärker in der Regel einen strafferen und besser kontrollierten Bassbereich. Dies kann zu einem präzisen und druckvollen Klang in den unteren Frequenzen führen, der sich besonders gut für bestimmte Musikstile wie Funk oder Metal eignet.
  3. Linearer Frequenzgang: Transistorverstärker haben oft einen eher linearen Frequenzgang, was bedeutet, dass sie alle Frequenzen im Klangspektrum gleichmäßig wiedergeben. Im Vergleich zu Röhrenverstärkern, die oft eine natürliche Betonung bestimmter Frequenzen (wie Mitten) aufweisen, kann der Klang eines Transistorverstärkers als neutraler oder „ehrlicher“ empfunden werden.
  4. Geringere natürliche Verzerrung: Transistorverstärker erzeugen in der Regel weniger natürliche Verzerrung oder „Sättigung“ als Röhrenverstärker, insbesondere bei geringeren Lautstärken. Dies kann zu einem saubereren Klang führen, der sich gut für Stile eignet, bei denen Verzerrung unerwünscht ist, wie Jazz oder Country. Bei Bedarf können jedoch externe Effektpedale oder die Verstärkereinstellungen verwendet werden, um Verzerrung künstlich hinzuzufügen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Transistorverstärker in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht haben und viele Modelle inzwischen in der Lage sind, den warmen und organischen Klang von Röhrenverstärkern sehr gut nachzuahmen. Darüber hinaus gibt es auch hybride Verstärker, die sowohl Transistor- als auch Röhrentechnologie verwenden, um das Beste aus beiden Welten zu bieten.

2. Welche Regler und Effekte gibt es?

Transistorverstärker bieten eine Vielzahl von Reglern und Funktionen, um den Klang der E-Gitarre an unterschiedliche musikalische Situationen und persönliche Vorlieben anzupassen. Durch das Verständnis der verschiedenen Regler und deren Funktion können Gitarristen ihren Klang formen und das Beste aus ihrem Verstärker herausholen.

Marshall Comboverstärker

Natürlich statten alle Hersteller ihre Gitarren-Verstärker mit unterschiedlichen Reglern und Modulationseffekten aus, doch es gibt einige „Klassiker“ unter den möglichen Einstellungsebenen:

  1. Gain (Verstärkung): Dieser Regler steuert die Menge an Verstärkung, die das Eingangssignal erhält. Eine höhere Verstärkung führt zu einer stärkeren Verzerrung des Signals, wodurch ein „dreckiger“ oder „verzerrter“ Klang entsteht. Eine niedrigere Verstärkung führt zu einem saubereren, unverzerrten Klang.
  2. Volume (Lautstärke): Der Volume-Regler steuert die Lautstärke des verstärkten Signals, das an den Lautsprecher gesendet wird. Durch Drehen des Reglers nach rechts wird die Lautstärke erhöht, während sie durch Drehen nach links verringert wird.
  3. Bass: Dieser Regler steuert die niedrigen Frequenzen oder Bässe im Klangspektrum. Durch Erhöhen des Basspegels werden tiefere Töne betont, während eine Verringerung des Basspegels die Tiefe des Klangs reduziert.
  4. Middle (Mitten): Der Middle-Regler beeinflusst die mittleren Frequenzen im Klangspektrum. Durch Anheben der Mitten werden die mittleren Frequenzen betont, was zu einem volleren Klang führt. Eine Verringerung der Mitten kann den Klang hingegen dünner oder hohler erscheinen lassen.
  5. Treble (Höhen): Der Treble-Regler steuert die hohen Frequenzen oder Höhen im Klangspektrum. Durch Erhöhen der Höhen werden höhere Frequenzen betont, was zu einem helleren Klang führt. Eine Verringerung der Höhen bewirkt, dass der Klang weicher oder dunkler wird.
  6. Presence (Präsenz): Dieser Regler beeinflusst die höheren Mitten und Höhen und ist dafür verantwortlich, wie „präsent“ oder durchsetzungsfähig der Klang ist. Eine Erhöhung der Präsenz verleiht dem Klang mehr Brillanz und Klarheit, während eine Verringerung der Präsenz den Klang weicher und zurückhaltender gestaltet.
  7. Reverb (Hall): Der Reverb-Regler steuert die Menge an künstlichem Hall, der dem Klang hinzugefügt wird. Eine höhere Einstellung erzeugt einen größeren Raumklang, während eine niedrigere Einstellung den Klang trockener und direkter macht.
  8. Master Volume (Gesamtlautstärke): Einige Verstärker haben einen Master-Volume-Regler, der die Gesamtlautstärke des Verstärkers steuert. Dadurch kann der Musiker den Klang des Verstärkers bei niedrigeren Lautstärken beibehalten, ohne auf hohe Lautstärken angewiesen zu sein. Dies ist besonders nützlich in kleineren Räumen oder bei Auftritten, bei denen eine geringere Lautstärke erforderlich ist.
  9. EQ-Schalter: Einige Verstärker bieten auch EQ-Schalter oder Klangformungsoptionen, mit denen der Musiker das Klangspektrum schnell anpassen kann. Beispiele hierfür sind Bright-Schalter, die die Höhen betonen, oder Contour-Regler, die das Klangspektrum beeinflussen, indem sie bestimmte Frequenzbereiche anheben oder absenken.
  10. Effekte: Viele Transistorverstärker verfügen über integrierte Effekte wie Chorus, Flanger, Phaser, Delay und Distortion. Diese Regler ermöglichen es euch, den Klang der Gitarre weiter anzupassen und zu gestalten.

3. Die Vor- und Nachteile von Transistor-Amps

Pro:

  • Geringere Kosten
  • Transparenter und neutraler Klang
  • Robustere Technik, weniger Verschleiß
  • Leichter und kompakter als Röhren
  • Geringer Klirrfaktor
  • Geringerer Energieverbrauch
  • Größerer Übertragungsbereich

Kontra:

  • Klirrfaktor steigt bei Überlastung
  • Überlastung nur kurzfristig möglich
  • Weniger dynamisch als Röhrenamps

4. Bekannte Gitarristen, die Transistor-Amps nutz(t)en

Alles Röhre? Auf keinen Fall! Auch wenn der gute alte Röhrenverstärker aus der Rockmusik nur schwerlich weggedacht werden kann, viele Profis setzen sowohl bei Aufnahmen als auch bei Live-Auftritten auf die verlässlichere und robustere Transistortechnik.

Alternative Indie Rock

Grundsätzlich werden Transistoramps eher von Musikern bevorzugt, die auf der Suche nach einem klaren und unverzerrten Sound sind, etwa bei Jazz und Fusion ist dies häufig der Fall. Doch auch in Rock, Pop und sogar Metal haben Transistorverstärker ihre Daseinsberechtigung. So spielten zum Beispiel Dimebag Darell (Pantera), Andy Summers (The Police), Josh Homme (Queens of the Stoneage, Kyuss, Eagles of Deathmetal) und Bluelegende B.B. King Transistoramps.

5. Was ist besser: Transistor oder Röhre?

Bei der Beantwortung der Frage, ob Röhre oder Transistor besser ist, sollte es nicht allein um den Klangunterschied gehen, denn auch Praxis relevante Faktoren wie der Preis, das Gewicht, das Musikgenre und der Einsatzzweck sollten bei der Kaufentscheidung beachtet werden.

In folgendem Video wird der Klangunterschied von Transistorverstärker und Röhrenverstärker deutlich.

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Mehr Informationen

Die zwei größten Varianten der Gitarrenamps sind im Kern zwar gebaut worden, um dasselbe Ziel zu erreichen (Sound!), unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten voneinander.

Gute Sounds gibt es oftmals nur ab einem gewissen Pegel. Dies gilt besonders für Röhrenamps. Aufgrund ihrer Bauweise benötigen sie einen höheren Ausgangspegel, um den Lautsprecher akkurat versorgen zu können. Daher eignen sich besonders große 50 oder 100 Watt Verstärker nicht wirklich für das Proben zu Hause.

Bei Transistorverstärkern ist es meist unproblematisch, bei geringer Lautstärke zu spielen, da die Klangcharakteristiken sich bei wechselndem Pegel nur wenig verändern. Besonders die notwendige Lautstärke, um einen Röhrenverstärker in die Verzerrung zu bringen, kann sehr hoch sein – daher sind Distortion und Booster so beliebte Effektpedale!

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2 Kommentare
  • Röhre ist mir zu teuer und zu schwer – Modeling zu frickelig – du drehst da ewig an den Reglern rum und bist permant auf der Suche nach dem perfekten Sound – da geht mega Zeit bei drauf. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich will einen soliden Grundsound den ich leicht verändern und beeinflussen kann. Nach meinem Geschmack und mit überschaubaren Mitteln (Effekten). Sound soll keine Wissenschaft werden sondern ein Gefühl sein. Und genau dafür ist mir ein intuitiver Zugang zu meinem Equipment besonders wichtig.

  • Seit Ewigkeiten frizzele ich an meinem Sound herum. Letztlich habe ich schon alle Typen und Hersteller durch. Mein Hughes 6 Kettner Hybrid aus den 90ern ist bisher der beste gewesen, aber sein Gewicht macht bei viel herumgetingele nicht wirklich Laune. Am meisten tut mir weh, meinen Red Knob Rivera mit 80 Watt verkloppt zu haben. Der war leicht, laut, zuverlässig, direkt und clean mit ausreichend Headroom versehen. Bin kein Zerren-Mann und brauche clean so viel Headroom wie möglich. Letztens habe ich einen Fender Frontman bekommen. Clean ist der (man glaubt es nicht) sogar echt Show. Allerdings kracht und ploppt da was gelegentlich überlaut und ich habe die Ursache noch nicht gefunden. Ein alter Fender 38 liegt noch herum bei mir. Der macht an einer großen 8 Ohm Box ne ziemlich gute Figur. Als nächstes werde ich mir aber mal nen Champion und nen Mustang zur Brust nehmen. Vielleicht ist da meine „Endlösung“ dabei. Röhren schleppe ich jedenfalls nicht mehr herum. Die Unterschiede im Cleanbereich sind imho so minimal, daß ich durchaus mit Transistor-Amps leben kann. Bisher waren bei Gigs auch immer top gute PAs am Start, so daß man auf viel Watt am Amp guten Gewissens verzichten könnte.

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