Eine Les Paul gehört in das Sortiment eines jeden Gitarristen. Seit der ersten Serie in den späten 1950er Jahren begeistert die elegante Gitarre die Musikwelt. Im Laufe der Zeit wurden unzählige Serien der Les Paul entwickelt, kopiert und verbreitet. Mit der Übernahme der Firma Epiphone erreichte Gibson einen Durchbruch bei der Produktion günstiger Instrumente: Nun konnten „echte“ Les Pauls zu einem deutlich günstigeren Preis hergestellt werden
Mit der Epiphone Les Paul erreicht der Gibson Konzern jedes Jahr viele Tausend Gitarristen – Profis mit Custom-Shop Modellen wie Matt Heafy ebenso wie Einsteiger, die eine günstige und hochwertige Gitarre suchen.
Als absolutes Erfolgsmodell der E-Gitarren gab es in den letzten Jahrzehnten unzählige Versionen der Les Paul, sowohl bei Gibson als auch bei Epiphone.
Die unterschiedlichen Modelle der Les Paul richten sich in ihrer jeweiligen Ausstattung an unterschiedliche Zielgruppen. Traditionalisten und High-Gain-Fans werden daher mit unterschiedlichen Serien angesprochen.
Was die Les Paul so besonders macht?
Wer eine Les Paul sucht, interessiert sich für einen besonderen Sound. Kräftige Bässe, offener Klang und eine gute Ansprache bei verzerrten Tönen zeichnen Paulas aus. Und eben dieser Sound lässt sich mit dem Gibson als auch mit den Epiphone Modellen erreichen.
Epiphone Les Paul Modelle
Die Qualität der verbauten Teile und Hölzer spricht eindeutig für die Gibson Les Paul Modelle, doch wer sich nach Preis-Leistung orientieren möchte, greift zur Epiphone.
- Epiphone Les Paul Special
- Epiphone Les Paul Studio
- Epiphone Les Paul Classic
- Epiphone Les Paul Standard
- Epiphone Les Paul Modern
- Epiphone Les Paul Custom
Epiphone Les Paul Special
Die Epiphone Les Paul Special Modelle sind der preisgünstigste Einstieg in die Les Paul Serie und richten sich an Anfänger. Sie werden daher auch gerne in Bundles integriert und als Set mit Tasche oder Verstärker angeboten.
Epiphone Les Paul Studio
Die Epiphone Les Paul Studio orientiert sich primär an den Spezifikationen der Standard LP (dem Flaggschiff der Les Paul Serie). Optische Features wie eine aufwändig gemaserte Ahorndecke, Binding oder High Gloss Lack entfallen jedoch.
Epiphone Les Paul Classic
Die Epiphone Les Paul Classic orientiert sich an der 60er Les Paul Serie: Weight Relief, 60er Slim Taper Hals und die elektronischen „Spielereien“ sind in wechselnder und manchmal eingeschränkter Form dabei.
Epiphone Les Paul Standard
Epiphone Les Paul Modern
Epiphone Les Paul Custom
Epiphone Les Paul Junior
Die Epiphone Les Paul Junior basiert auf dem Klassiker der 50er Jahre. Im Gegensatz zur größeren Les Paul, fehlen der Junior die Ahorndecke sowie die Humbucker. Ein weiterer Unterschied ist, dass es keine Bindings gibt und die Decke ist nicht gewölbt ist.
Gibson Les Paul Modelle
Verarbeitung und Güte der verwendeten Teile ist bei Gibson eindeutig höher, den extremen Preisunterschied rechtfertigen diese Unterschiede jedoch nur für anspruchsvolle Gitarristen.
- Gibson Les Paul Tribute
- Gibson Les Paul Studio
- Gibson Les Paul Classic
- Gibson Les Paul Standard
- Gibson Les Paul Special
- Gibson Les Paul Custom
Gibson Les Paul Tribute
Die Les Paul Tribute von Gibson ist als günstigere Version der Les Paul Standard bereits 2019 vorgestellt worden. Der wichtigste Unterschied ist der moderne Weight-Relief-Korpus – dank strategisch platzierter Bohrungen sparen die Instrumente rund 700 Gramm ein. Den Sound liefern die kraftvollen 490 R und 490 T Tonabnehmer. Abgerundet mit Gibson Deluxe Tunern und einem klassischen Finish eben doch eine „echte Paula“.
Gibson Les Paul Studio
Slim Taper Halsprofil, 490 R und 490 T Humbucker und Mahagoni-Korpus – mehr Gibson geht kaum mehr. Die Studio-Serie wurde ursprünglich für Aufnahmen und Studiomusiker entwickelt, die ein verlässliches, hochwertiges Instrument wünschten und keinen Wert auf eine AAAA+ Decke legten. Die Made in USA Gibsons erfreuen sich auch heute noch riesiger Beliebtheit und sind der Preis-Leistungs-Kracher unter den Les Pauls!
Gibson Les Paul Classic
Schon früh wurde bei Gibson angefangen, mit Gewichtsreduzierungen zu arbeiten. Die Les Paul Classic nimmt die erste Variante des Weight Relief, die 9-Loch-Bohrung auf und bringt das klassische Instrument in unsere Zeit: Mahagoni Body, Ahorn Decke, Palisander Griffbrett kombiniert mit einem sauber laufenden Graph Tech Sattel und Push-Pull Tonreglern bringen die Paula in die Neuzeit – mit klassischem Sound!
Gibson Les Paul Standard
The One and Only: Die Les Paul Standard gilt nicht ohne Grund für viele Gitarristen als der heilige Gral unter den E-Gitarren. Die hochwertigen Ahorn-Decken liefern die großartige Optik, ausgesuchte Hölzer den sagenumwobenen Klang. In unterschiedlichen Variationen bringt die Les Paul Standard ein Höchstmaß an Sound und Bespielbarkeit – je nach Vorliebe mal laut und brachial, mal leise und vornehm. Eine Jahrhundert-Gitarre.
Gibson Les Paul Special
Anders als die anderen Les Paul Designs kommt die Les Paul Special mit einer flachen Decke und einem Wraparound Steg daher: Die P90 Tonabnehmer unterstreichen den aggressiven, aber gleichzeitig warmen Vintage-Charakter der Gitarren. Mit ihrem Vintage `50s Profil liegen die Hälse der Les Paul Special satt in der Hand und machen besonders in der klassischen TV Yellow Lackierung echt was her!
Gibson Les Paul Custom
Die höchste Stufe der „normalen“ Gibson Les Paul Range bildet die Les Paul Custom. Die massiven Korpushölzer sind spezielle ausgewählt und werden mit Ebenholzgriffbrettern verheiratet. Die 490 R und 498 T Humbucker machen ordentlich Dampf und bringen die Les Paul Custom zum Singen. Mit dem edlen 5-Fach Binding und dem Split-Diamond Kopfplatten-Inlay sind die Customs ein echter Hingucker.
Gibson und Epiphone Les Paul im Vergleich
In der grundlegenden Bauweise beider Versionen, Gibson und Epiphone, unterscheiden sich die Les Pauls nur auf den zweiten Blick. Der Mahagonikorpus mit aufgeleimter Ahorndecke, ein eingeleimter Hals, Single-Cut an der Treble Seite, zwei Humbucker Pickups und eine Tune-O-Matic Bridge machen beide Gitarren unzweifelhaft zu einer Les Paul. Lediglich die als „Open-Book“ bekannte Kopfplattenform der Gibson wurde bei Epiphone verändert und zu einem eigenen Design entwickelt.
Holz
Mahagoni und Ahorn sind die vorherrschenden Hölzer in der Verarbeitung und Produktion der Les Paul, bei Gibson wie bei Epiphone. Die großen Unterschiede kommen erst bei der Qualität des Holzes zum Tragen:
Die Mahagoniblöcke, die Gibson in den Werken innerhalb der USA nutzt, werden speziell ausgewählt und nach ihrem Feuchtigkeitsgehalt selektiert. Die Vorgabe bei der Produktion von Les Paul Gitarren lautet, den Korpus aus maximal zwei Teilen zu bauen. Bei Epiphone wird deutlich günstigeres Holz im Einkauf angenommen, die maximale Anzahl der Body-Teile, aus denen der Korpus zusammengeleimt wird, ist nicht begrenzt.
Bei der Ahorndecke wird seit langem zwischen unterschiedlichen Gütegraden unterschieden. Mit Decken der Qualitätsstufe AAA und aufwärts verwendet Gibson nur die besten und spektakulärsten Ahorndecken mit einer entsprechenden Flammung / Maserung.
Bei Epiphone wird sich häufig eines Tricks bedient: Die AAA+ Decken sind im Einkauf sehr teuer, daher verwendet man gerne Ahorndecken mit niedrigerer Güteklasse und belegt sie mit einem Ahorn-Echtholz-Furnier, welches die entsprechenden Maserungen aufweist. Klanglich unterscheiden sich AAA+ Decken jedoch nicht von günstigeren Varianten.
Hardware
Die typische Gibson Hardware, die Tune-O-Matic Bridge und Kluson-Style Stimmmechaniken, werden bei beiden Inkarnationen der Les Paul verwendet. Die Güte der eingesetzten Teile unterscheidet sich jedoch mitunter gravierend.
Während Epiphone Zulieferer aus Fernost für die Arbeit an Brücke, Steg und Stimmmechaniken bemüht, werden beim amerikanischen Original hauptsächlich Teile aus amerikanischer Produktion verwendet. Die Kluson Deluxe Tuner halten die Stimmung der Gitarre meist etwas zuverlässiger, als diejenigen der Epiphone Version.
Auch das Material der Brücke unterscheidet sich bei den Varianten der Les Paul: Hochwertige Aluminiumteile finden nur bei der Gibson Anwendung.
Übrigens: Ein typisches Merkmal von Epiphone Les Pauls ist die Verwendung von metrischen Schrauben und der Einsatz einer Brücke, die sich mittels Schraubendreher verstellen lässt – bei Gibson ist alles in Inch gemessen und die Brückenhöhe nur dank Daumenrad zu verändern.
Pickups
Der sahnige und fette Sound einer Les Paul entsteht aus dem Zusammenspiel der Humbucker mit dem massiven Mahagonikorpus der Gitarre. Die eingesetzten Humbucker passten sich im Laufe der Zeit an den Geschmack der Kunden an, sodass es mittlerweile eine große Bandbreite an Les Paul Pickups gibt.
In der aktuellen Version der Les Paul verwendet Gibson die sogenannten Burstbucker Pro, eine Neuentwicklung, die dem Sound der ursprünglichen PAF-Humbucker möglichst nahe kommen soll. Im Einzelkauf werden für diese Pickups Preise bis zu 250 Euro aufgerufen.
Epiphone verwendet für seine Les Paul Gitarren Epiphone Pickups, die durch einen Zulieferer gewickelt wurde. Die tonale Vielfalt und Auflösung dieser günstigeren Variante kommt nicht an die Gibson-Tonabnehmer heran, sorgt jedoch für einen eigenen und sehr flexiblen Ton.
Lackierung
Die Lackierung einer Les Paul erfolgt in der Regel entweder deckend oder im sogenannten Sunburst, einem Farbverlauf, der die Maserung der Decke durchscheinen lässt. Bei Gibson werden für diese feine Lackierung Nitrolacke verwendet. Diese Lacke können in sehr dünnen Schichten aufgetragen werden und altern mit der Zeit natürlich, Rissbildungen und leichte Verfärbungen durch UV-Licht sind gewollt und gewünscht.
Epiphone nutzt für die Les Paul Serie PU-Lacke und eine relative dicke Lackschicht. Die Qualität der Lackierung ist optisch jedoch ebenfalls sehr gut. Ob eine veränderte Soundvielfalt durch den Lack bedingt ist, ist ständiges Streitthema bei Gitarristen. Dass die Haptik einer guten Nitrolackierung jedoch etwas ganz Besonderes ist, wird jeder bestätigen, der einmal eine echte Gibson in der Hand hielt.