So verbesserst du die Bespielbarkeit deiner E-Gitarre
Halskrümmung, Saitenlage, Oktavreinheit & Tonabnehmer & richtig einstellen
Zum Wissensvorteil eines erfahrenen Gitarristen gegenüber einem Einsteiger zählt die Erkenntnis, dass selbst eine sündhaft teure Gibson oder Fender ohne kompetente und vor allem regelmäßig nachzubessernde Feineinstellungen niemals ihr volles Klangpotential entfalten kann.
Die richtige Reihenfolge
Beachtet bitte, bevor ihr loslegt, nach folgender Reihenfolge vorzugehen:
- Saiten aufziehen
- Halsstab einstellen
- Saitenlage anpassen
- Oktavreinheit einstimmen
Oktavreinheit einstellen
Die Korrektur der Intonation bzw. Oktavreinheit muss stets an erster Stelle stehen; denn wer andernfalls als E-Gitarrist vor allem in höheren Lagen selten einen bundreinen Ton trifft, kann auch mit perfekt eingestellter Saiten- und Pickup-Lage sowie erstklassigem Effekt- und Verstärker-Klang wenig retten.
Das brauchst du dafür
Je nach Hersteller der Stimmmechaniken sollten diese über einen kleinen Inbus-Schlüssel (Kluson Vintage) oder Kreuzschlitz-Schraubenzieher (Schaller, Grover und Derivate) ausreichend festgezogen werden, um auch stärkeren Finger-Bendings, Vibrato-Einsätzen und allgemeiner Brückenspannung standhalten zu können.
Saitenlage einstellen
Der Abstand jeder einzelnen Saite zum Griffbrett richtet sich nach dem jeweiligen Radius von Sattel, Griffbrett (z.B. 9 oder 12 Zoll) und Brücke. Nach erneutem Stimmen der 6 Leersaiten sollte man damit beginnen, die Oktav- und Bundreinheit an der Brücke zu justieren. Hierbei wird jede Saite abwechselnd leer und am 12. Bund angeschlagen und die Oktavreinheit mittels eines chromatischen Stimmgerätes gemessen.
Zur Kompensation muss die Gesamtmensur (bei Fender-Modellen 648mm, bei Gibson 625mm) mittels minimaler Schlüssel- oder Schraubenzieherdrehungen verkürzt oder verlängert werden. Je nach Hersteller und Alter der E-Gitarre fällt dieser Arbeitsschritt stark unterschiedlich aus – am einfachsten lassen sich Fender Hard Tail-Systeme mit drei oder sechs Reitern sowie Gibson Tune-o-Matic Bridges mit sechs Klingensätteln justieren. Ein etwaiges Vibrato-System (Fender Vintage, Modern, aber auch Bigsby) muss hierbei in neutraler Grundposition fixiert werden. Da die tiefen Saiten einen deutlich höheren Einfluss auf die Gesamtspannung des Halses ausüben, sollte mit dem Einstellen von unten (tiefes E) begonnen werden. Korrekturen am eingebauten Halsstab überlässt man indes besser dem Gitarrenbauer, da hier mit übermütigen Drehungen sehr leicht sehr viel Schaden angerichtet werden kann.
Tonabnehmer einstellen
Erst zuallerletzt kann die Pickup-Lage in Angriff genommen werden. Hier gilt es, einen gesunden Kompromiss aus satter Eingangsleistung durch nahe Platzierung an den Saiten zu erreichen, ohne deren Schwingung durch das Magnetfeld der Tonabnehmer (die gefürchteten Wolf Tones) zu beeinträchtigen.
Werkzeuge zum Gitarre einstellen
- Seitenschneider
- Saitenkurbel
- Schraubschlüssel
- Inbusschlüssel
- Lineal
- Stimmgerät
- Decke
- Halsstütze