Schon lange ist Fender mit seiner Mustang-Verstärkerserie einer der Marktführer für gut verarbeitete und vor allem hervorragend klingende Modeling-Verstärker. Die auf der NAMM 2020 erstmals präsentierten Modelle der Mustang GTX Baureihe sollen die Möglichkeiten der aktuellen Technik weiter ausschöpfen und eine ganze Reihe einzigartiger Sounds kreieren. Wir haben uns die beiden Neulinge einmal genau angeschaut und euch die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
1. Besonderheiten der GTX-Serie
Schon lange ist bekannt, dass Fender im Bereich der Modeling-Amps das Kunststück schafft, eine moderne Technik so wirken zu lassen, als sei sie alt, eingespielt und vertraut – im besten Sinne.
Als aktuelle Nachfolger der Fender Mustang GT Serie spielen die neuen GTX Modelle frisch auf und bringen allerhand Neuerungen in die Serie.
Selbst für Technikmuffel eröffnen sich die Amps durch ihr einfaches und vertrautes Layout direkt nach dem ersten einstöpseln. Die bekannte 3-Band EQ Einstellung (Bass, Middle, Treble) ist ebenso vertraut, wie die Regler für Volume, Master und Drive. Doch die Fähigkeiten der GTX Serie geht weit tiefer, als es der erste Blick erwarten lässt. Aber der Reihe nach.
1.1 Fakten und Unterschiede zum aktuellen Fender LineUp
Im Fender Amp-Portfolio tummeln sich mittlerweile so viele Verstärker, dass es mitunter schwer sein kann, den Überblick zu behalten.
Die Fender Mustang GTX Serie versteht sich als Nachfolger der Mustang GT Modeling Amps, die bereits seit mehreren Jahren eine große Fangemeinde um sich versammelt haben. Durch ein komplettes Redesign der Verstärkermodelle und der gesamten Software vergrößert Fender mit der GTX Serie jedoch die tonale Reichweite der Amps. Übrigens: Die neuen Ampmodelle werden auch für Nutzer der bisherigen GT Serie nutzbar sein – sehr gut!
1.2 Unterschiede zum Fender LT
Abzugrenzen ist die neue Serie insbesondere zur ebenfalls aktuellen Fender LT Reihe. Im Gegensatz zu den bewusst einfach gehaltenen Amps der LT Serie verfügen die GTX Verstärker über eine sehr viel tiefer eingreifende Modeling-Komponente: Die Einstellungsmöglichkeiten sind, gerade im Zusammenspiel mit der entsprechenden Software, sehr viel umfänglicher, als bei den LTs.
Auch die neuen Celestion Lautsprecher heben die Mustang GTX Serie auf ein neues Level. Die Fender GTX Verstärker richten sich an erfahrenere Modeling-Spieler, die tief in die technische Seite der E-Gitarren Sounds einsteigen möchten, während die Verstärker der Fender LT Serie sich eher an Einsteiger wendet, die Modeling als Option verstehen.
2. Fender GTX50 vs. GTX100
Um die beiden Amps der neuen Mustang GTX Reihe zu vergleichen, sollte stets beachtet werden, was der jeweilige Einsatzzweck des Amps ist. Während der Fender Mustang GTX50 als Übungs- und Proberaumamp sehr gute Leistung und Performance liefert, ist der Fender Mustang GTX100 eine echte Bühnensau.
Die 100 Watt Ausgangsleistung lassen den Combo genügend Lautstärke produzieren, um ohne zusätzliche Abnahmen auch mittelgroße Locations zu bespielen. Das mitgelieferte 7-Knopf-Fußboard eröffnet Freiheiten, die gerade im Livebetrieb unbedingt notwendig sind.
2.1 Innere Werte – Konnektivität und Software
Die neuen Fender Mustang GTX50/GTX100 Amps bieten eine ganze Reihe von Verbindungsmöglichkeiten, die das Zusammenspiel von Software, Equipment und Amp verbessern sollen.
Allen voran verfügen die Amps der Fender Mustang GTX Serie zwei kabellose Varianten, mit denen sie kommunizieren können: Bluetooth und Wifi. Im Zusammenspiel mit der neuen Fender TONE App in der Version 3.0 lassen sich unzählige Sounds und Presets modulieren oder aus der Fender-Bibliothek zu laden.
Die Blutooth-Streaming-Funktion ermöglicht das Einspielen von Backingtracks, Schlagzeug-Spuren oder anderen Effekten und macht auch das Solo-Spiel zu einem neuen Erlebnis. Kombiniert mit der entsprechenden Aux-In Funktion und dem Kopfhörerausgang wird der Fender GTX zur idealen Übungsplattform – selbst in den eigenen vier Wänden.
3. Für wen ist ein Mustang GTX Amp geeignet?
Fender hat mit der neuen Mustang GTX Serie Verstärker für Gitarristen vorgestellt, die sich ausgiebig mit den Möglichkeiten der digitalen Tonveränderung auseinandersetzen möchten. Die unzähligen Einstellungsmöglichkeiten benötigen, um umfassend eingesetzt zu werden, eine gewisse Vorerfahrung im Bereich des Modeling.
Die Leistungsklasse 50 bzw. 100 Watt macht deutlich, dass sich die Amps an Gitarristen richten, die sowohl im Proberaum als auch auf der Bühne einen guten und verlässlichen Sound erreichen möchten.
Wer neben der notwendigen Lautstärke auch eine Möglichkeit sucht, mit seinem Amp auf Zimmerlautstärke oder sogar lautlos zu üben, kommt durch Kopfhörerausgang und digitale Soundsteuerung bei der Mustang GTX Serie ebenfalls auf seine Kosten.
Die starke Verarbeitung, der klassische Look und die robuste Technik machen die Fender GTX50 bzw. GTX100 Verstärker zu idealen Begleitern für Tour und Proberaum. Gerade der Fender GTX 100 bietet mit seinem mitgelieferten 7-Tasten-Fußboard im Live-Einsatz die perfekten Voraussetzungen.
4. Alternativen zum Fender Mustang GTX
Keine Serie, kein Amp ist konkurrenzlos. Wir haben euch drei Kandidaten vorgestellt, die sich als Alternativen zur GTX Serie anbieten könnten.
Boss Katana 50 vs. Fender Mustang GTX50
Fast jeder Modeling Amp muss sich gegen den Boss Katana behaupten. Der Modeller des Herstellers Boss ist einer der beliebtesten Modeling Amps am Markt. Durch seine sehr guten Klangeigenschaften konnte der Verstärker sich lange Jahre behaupten, verliert jedoch in der aktuellen Entwicklung etwas an Vormachtstellung.
Besonders die Drahtlos-Optionen der neuen Fender Mustang GTX Serie lassen den Fender besser da stehen. Mit der Option, mit Hilfe der hervorragenden Fender Tone App am eigenen Sound zu feilen, betritt die Mustang GTX Serie eine ganz andere Bühne, als der Katana.
Dennoch ist der Boss Katana MK II 50 ein sehr guter Modeling Amp, der besonders für Gitarristen geeignet ist, die sich zunächst mit dem Konzept des Modeling vertraut machen möchten. Der robuste Aufbau und der sehr gute Klang machen den Katana auch 2020 noch zu einem sehr guten und preiswerten Verstärker, der auch professionelle Ansprüche erfüllt.
Line6 Spider V 120 MKII vs. Fender Mustang GTX100
Line6 gilt seit Jahren als Vorreiter im Bereich der digitalen Soundbearbeitung. Zahllose Modelingamps und Effektgeräte wurden entwickelt und mit den Amps der Line6 Spider Serie auf die Bühne gebracht.
Die Verstärker des Effektriesen Line6 bestechen vor allem durch ihre schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten: Allein über 200 Verstärkermodelle liefert der Spider, zusätzlich warten Lautsprechersimulationen, Effektgeräte und vieles mehr darauf, zu einem Sound verarbeitet zu werden.
Anders als bei den aktuellen Fender Mustang GTX Verstärkern neigen Line6 Spider Verstärker jedoch dazu, zu technisch und unübersichtlich zu wirken. Nach einer gewissen Eingewöhnung lassen sich sehr gut und schnell Sounds erstellen und als Preset speichern, die Handhabung der Fender Mustang GTX Verstärker ist jedoch intuitiver und kommt gerade Modeling-Einsteigern entgegen.
Die Modelle der Line6 Spider Serie sind besonders für Modeling-Enthusiasten geeignet, die sich gern tief in Einstellungen und Effekten verlieren, die Fender Mustang GTX Amps verleiten eher zum spontanen Spiel – doch das ist eine sehr subjektive Einschätzung.
Fender Mustang GT100 vs. Fender Mustang GTX100
Natürlich muss sich ein neuer Amp auch an seinem Vorgänger messen – der Vergleich mit dem Mustang GT steht an. Genauso wie der aktuelle Mustang GTX verfügt der Mustang GT100 über eine hervorragende Konnektivität, hunderte Soundoptionen und eine sehr gute Verarbeitung. Im Vergleich zum Mustang GTX100 fallen jedoch besonders die Celestion Speaker des älteren GT100 Combos auf: Die neu entwickelten Versionen des wohl berühmtesten Lautsprecher arbeiten im Fender Mustang GTX100 noch eine Spur satter, wirken insgesamt runder und besser auf das Gehäuse abgestimmt.
Durch die neu entwickelten Sounddesigns hat der GTX100 die Nase zwar vor dem GT100, dennoch ist die Performance und der Klang des Vorgängers nicht veraltet oder „schlecht“.
Einen klaren Pluspunkt erlangt der Mustang GTX100 auch dank des deutlich verbesserten Fuß-Kontrollers, der mit seinen 7 Knöpfen die komplette Kontrolle im Livebetrieb übernimmt.
Wer auch der Suche nach einem aktuellen Topmodell ist, der sollte zum GTX100 greifen – mit der Erscheinung dieser Serie könnten aber einige gute Angebote für den GT100 zu finden sein. Gerade für Einsteiger im Modelingbereich sicherlich eine Überlegung wert!
Bewertung
Zusammenfassung
Insgesamt spricht Fender mit der neun GTX Serie insbesondere fortgeschrittene Gitarristen an, die den Schritt zum digitalen Modelingamp gehen möchten, ohne Einbußen beim Sound hinzunehmen. Durch die sehr gut verständliche Beschreibung und das umfangreiche Produkthandbuch ist der Fender GTX50 bzw. GTX100 jedoch auch für Neueinsteiger gut zu bezwingen.
Leider habe ich auch was negatives. Ich habe für meinen defekten Mustang III.V2 (konnte die selbst eingestellten Sounds, wenn er nicht am Netz ist, nur max. 14 Tage speichern. Dann waren Teile des Sounds gelöscht.Peinlich,wenn man zum Gig geht und die Sounds stimmen nicht mehr. Nach ca. 2 Jahren Kampf nach einen funktionierenden Amp, gab Fender das auch zu. Ich bekam als Austausch einen GTX 50. Nach kurzer Zeit, fuhr das Programm nicht mehr hoch.Mit den gespeicherten Sounds das gleich Problem. Nun warte ich auf ein Feedback von Fender und Just Musik.Zum Foodswitsh FX7 ,sei gesagt.Wildes herumschalten zwischen Presets und Effekten und wenn es in den Bänken auch noch zurück gehen soll, führt dies zu einer hohen Fehlerquote.Ich hatte mir von der Weltfirma Fender einen besseren Service erhofft. Ich stehe immer noch hier, mit 2 nicht vernünftig funktionierenden Amps da.